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Sailor Moon, 2021, Installation, Druck auf Baumwolle, Haken, Schuhe.

Sailor Moon, 2021


Meine Haut, die durch »a lunar probe« als Alien gefunden wurde, wird mit einem virtuellen Körper mein Selbstporträt. Mondprinzessin »Sailor Moon« dient für das Glück der Erde. Dieser Name erinnert mich, dass die Aussage zu meiner Identität als Alien für die festere, härtere Normalität dient.

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»Dessin; Nachzeichnen«, 2022 [Teil der Diplomtheorie]: Mein asiatischer Körper wurde nicht hier in Deutschland geboren. Mein Körper gibt anderen die Konnotation der anderen Welt. Mein Körper gehört nicht in ›diese Welt‹, denn er bedeutet bereits woanders.

Meine asiatische Haut bedeutet schon eine andere Welt, deshalb wird immer angenommen, dass ich irgendwo anders einen Ort besitze. Ich bin in ›der Welt‹ der anderen eine vorübergehende Existenz, die zurückgehen will oder muss - »go back your home«. Zugleich wird aber auch angenommen, dass ich nichts besitze. Ich darf hier nichts haben. Ich als asiatischer Körper soll etwas Unentdecktes haben - »home«, wohin ich zurückkehren soll -, aber auch arm sein. Ich bin also nicht aus meinem privaten Kontext, sondern manchmal ein gieriger Reicher, manchmal ein ruinierter Armer.

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Das heißt, ich glaube, dass dieser Text der weißen Welt dient. Mein Text, in dem es weitgehend um meine Minorität als Nicht-Norm geht, dient der Normalität. Irgendwie ist es schwierig, für mich oder meine Wurzeln zu dienen. Meine Existenz als Nicht-Weiße, die viele Weiße als Bedrohung für die Gesellschaft ansehen, dient dem stärkeren Weiß. Weiß ist eher vage, bevor Nicht-Weiß wahrgenommen wird, weil die Farben immer relativ sind. Genauso wie mein asiatischer Körper in meinem Heimatstaat kein Thema war. Meine Existenz erklärt, was weiß ist, indem ich selbst zeige, was nicht weiß ist. Gleichzeitig bringt es Vielfalt in die eintönige weiße Gesellschaft. Ich bin einer von denen, die Europa das exotische Essen und die fernen Fabriken anbieten. Egal, wie viele wie ich die Texte wie diesen Text schreiben oder geschrieben haben.

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In »Sailor Moon«, ebenfalls ein solcher Animes, dient die Heldin dem Globus, obwohl sie ebenfalls vom Mond stammt. Sie entfernt die Feinde aus anderen Galaxien. Die Mondprinzessin setzt sich für das Glück und die Sicherheit der Erdkugel ein.

In diesem machtlosen, endlosen Kampf finde ich mich zufällig wieder, der abnormal ist und der für Normalität dient. Ich als asiatischer Körper, schwule Geste und abgehackte Sprache verstärke die Norm, die mir fehlt. Ich kann keinen einzigen Riss in ihr machen. Ich kann die Normalität, die oberflächlich betrachtet vollkommen aussieht, nicht zerreißen. Das kann nicht schaden, denn das gibt es nicht wirklich. Das schulde ich dem platonischen Gedanken ebenso wie der christlichen Idee. Ich kann die Form der Normalität nicht verletzen, die in Wirklichkeit nicht real ist. Je mehr ich versuche, desto stärkere Fantasie baue ich auf, als ob das real wäre; das wird von mir gerufen. Aus diesem Grund bin ich wie die Mondprinzessin Sailor Moon. ... Mein unwirklicher, endloser Kampf dient nicht meiner Heimat, sondern der Erdkugel.